Auch für dieses lange Wochenende hatten sich wieder genug Reiselustige aus der Familie des IBT gefunden und belegten bis zum Ende der Zustiegsorte (von Wörgl bis Reutte) schlussendlich fast den gesamten Doppeldeckerbus der Firma Wechselberger. Als Fahrer führte uns Eddi mit seinem lustigen Unterländer Dialekt mit Holländischer Einfärbung sicher durch alle Etappen unserer Reise.
Die erste Rast machten wir in Stuttgart bei leider sehr regnerischem Wetter.
Nach ca. 1 ½ Stunden freier Zeit, welche viele von uns in der nahegelegenen Markthalle verbrachten, erhielten wir eine Führung durch die sehr große und moderne Stadtbibliothek von Stuttgart am Mailänder Platz. Beeindruckend waren ein 4 Stockwerke hoher Raum in der Mitte des Gebäudes, der Trakt mit den vielen Stiegen und die 8 Ebenen, die jeweils ein bestimmtes Thema beinhalten. Es gibt sogar eine eigene Musikbibliothek sowie eine Ebene für Kunst mit einer Graphothek, aus der man sich für einen bestimmten Zeitraum ein Kunstwerk für z.B. die Wand zu Hause ausleihen kann.
Stau auf der Autobahn führte danach zu einer spontanen Planänderung. Wir fuhren zuerst zum gemeinsamen Abendessen mit 3-Gang Menü im „Vetters Alt Heidelberger Brauhaus“ in der Altstadt von Heidelberg. Nach der Stärkung brachte uns Eddi dann in das nh-Hotel Heidelberg. Wer noch fit war, ließ den Abend in der Hotelbar ausklingen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück besichtigten wir die Universitätsbibliothek von Heidelberg - die älteste Universitätsbibliothek Deutschlands mit der historischen Aula und anschließend auch den Studentenkarzer. Die Bibliothek beherbergt den Codex Manesse, die bedeutende deutsche Liederhandschrift mit unter anderem auch Texten von Walter von der Vogelweide.
Ein erfreuliches Motto der Universitätsbibliothek war scheinbar schon in frühen Zeiten: „Frauen beim Studium erwünscht“.
Der Nachmittag war zur freien Verfügung. Die Leute schwärmten aus und erzählten später z.B. von einem Spaziergang zum Heidelberger Schloss, in dem auch ein 8 Meter hohes Weinfass untergebracht ist. Es hat angeblich ein Fassungsvermögen von 228.000 Liter. Auf das „Große Fass“ schaut die Statue des Fasswächters Perkeo. Viele von uns bummelten durch die historische Altstadt, vorbei an der Alten Brücke mit dem Brückentor und dem Brückenaffen, über den Marktplatz, den ein Brunnen mit der auf einer Säule stehenden Figur des Herkules ziert oder zum Karlsplatz mit dem Sebastian-Münster-Brunnen.
Um 16:00 Uhr trafen wir uns an der Schiffsanlegestelle neben dem Kongresshaus Stadthalle, dem bedeutendsten öffentlichen Bau der Gründerzeit im Bereich der Altstadt.
Bei schönem Wetter fuhren wir gemütlich über den Neckar bis nach Neckarsteinach.
Eddi brachte uns mit dem Bus zum „Schlosshotel Molkenkur“ oberhalb des Heidelberger Schlosses. Dort erwartete uns ein 4-Gang Menü in sehr schönem Ambiente.
Um 20:45 Uhr versammelten wir uns am Neckarmünzplatz zur Nachtwächterführung. Aufgeteilt in 2 Gruppen dauerte diese je nach Nachtwächter 70 bis 120 Minuten. Interessant war sie auf jeden Fall. Wir erlebten die nächtlichen Gassen wie zu Zeiten der Reformation, des Dreißigjährigen Kriegs oder Elisabeth Stuarts. Sie war eine Kurfürstin von der Pfalz und Großmutter von Liselotte von der Pfalz, welche in Heidelberg geboren und später Schwägerin des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. wurde.
Am letzten Tag starteten wir bereits um 9:00 Uhr Richtung Ulm. Dort hatten wir mittags eine Stadtführung zum Ulmer Münster, der größten Protestantischen Kirche Deutschlands, durchs Gerber- und Fischerviertel, zum Alten Rathaus, der Alten Mühle, dem Schiefen Haus, entlang am Donauufer mit den alten Booten, genannt Zillen.
Danach konnte jeder noch ein Mittagessen einnehmen oder einfach nur bummeln.
Um Punkt 15:00 traten wir die Heimreise an und bewunderten die vielen gelben Rapsfelder, die man vom Bus aus bis weit hinein ins Land sehen konnte.
Ein herzliches Dankeschön an alle für diese Reise Verantwortlichen! Es war kurzweilig und interessant wie immer. Und bitte lasst euch nicht aufhalten, bereits das nächste Ziel zu planen. Wir danken es euch wieder mit unserer zahlreichen Teilnahme.
Michaela Lorenzoni / Bibliothek St. Paulus